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Bread.love
SPOTLIGHT EPPENDORFER WEG
Text: Marco Arellano Gomes | Fotos: Giovanni Mafrici
Diesen Artikel finden Sie in Ausgabe 67
BEREITS DER NAME dieses kleinen, feinen Ladens macht die Liebe zum Brot deutlich: Bread.love. Das übersichtliche Angebot – vier Brotsorten – überzeugt durch eine Backkunst nach traditioneller Art. Die Brote mit den illustren Namen Flûte, Pfünderli, Büürli und Hammer werden in einem speziellen Holzofen gebacken. Sie überzeugen durch eine knusprige Kruste, eine duftig-fluffige Krume, den mild-sauren Geschmack und den charakteristischen Röstaromen. „Es ist faszinierend, wie aus den einfachsten Grundzutaten ein kleines Kunstwerk wird“, sagt Filialleiter Hüseyin Kizilagac.
Die Brote bestehen aus einem handgeformten Zwei-Stufen-Sauerteig und werden aus nur fünf Zutaten hergestellt: hochwertiges Bio-Weizenmehl Typ 550, Wasser, Salz, Acerolakirsche und Natur-Hefe. „In dieser Kombination spielt das dann einfach in einer komplett anderen Liga“, so Kizilagac. Milchsäurebakterien sorgen für die hohe Bekömmlichkeit. Und das Geheimnis dafür sei die Zeit: 36 Stunden reift der Teig, bevor er in vier Grundformen gebacken wird. „Wir heißen Bread.love, weil wir wirklich ganz viel Liebe in das Produkt stecken. Das schmeckt man hoffentlich auch.“
Das schmeckt man nicht nur, man riecht es auch: Ein herrlicher Duft füllt den Verkaufsraum. Die dunkle Wand, die spartanische Einrichtung sowie das kardinal-pinke Seidenpapier sorgen dafür, dass das Brot stets im Mittelpunkt steht. Die Idee zu Bread.love kam vom Schweizer Werbefilmer Christian Aeby, der das Bäckereiunternehmen 2018 ins Leben rief. Aeby wollte zeigen, wie Brot aus seiner Heimat schmeckt. Mit Erfolg: Die Hamburger Stammkunden wollen jetzt jeden Morgen die Schweiz auf dem Teller liegen haben.
Kizilagac kam später dazu. Bei einem Glas Wein fragte Aeby ihn, der damals in der Logistikbranche aktiv war, ob er das Geschäft in Hamburg leiten mag. Kizilagac überlegte nur kurz: „Eine eigene Bäckerei zu betreiben, war schon lange mein Traum.“ Kizilagac wuchs in Winterbach (Baden-Württemberg) auf, direkt gegenüber eines Holzbackofens aus dem 14. Jahrhundert. Hier buken die alten Ortsfrauen dreimal die Woche traditionell Brot. „Wenn man einmal weiß, wie dieses Brot schmeckt, wird man mit Industrie-Brot nicht mehr warm.“