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Feinkost D’Agate

SPOTLIGHT MÜHLENKAMP

Text: Simone Rickert
Fotos: Giovanni Mafrici

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 56

EIN KLEINER TELLER Antipasti zum Mittag an den gemütlichen Tischen, von denen aus man den halben Mühlenkamp im Blick hat. Wer einmal probiert hat, nimmt auch gleich noch etwas mit, so gut und vor allem in dieser Vielfalt bekommt man das zu Hause einfach nicht hin. Die Pasta am Nebentisch und die Salatbar sehen ebenso gut aus, nächstes Mal.
Zusammen mit seiner Schwester Daniela führt Vincenzo das Geschäft seit 28 Jahren. Übernommen haben sie es von ihren Eltern, die 1962 hier einen Obst- und Gemüseladen eröffneten. Auberginen, Zucchini, so etwas kannten die Hamburger damals noch gar nicht. Aber offenbar war das hier die richtige Ecke, damals noch ein bisschen multikulti, die Kunden waren aufgeschlossen und mochten das Neue. Der Laden lief. Die Familie wohnte darüber im ersten Stock, über eine kleine Treppe gelangte man direkt in den Laden. Und im Sommer ging’s in den Urlaub nach Sizilien, Vater Vincenzos Heimat. Sohn Vincenzo hat schon immer gern gekocht, so entwickelte sich das Geschäft in der zweiten Generation allmählich zur Antipasti-Trattoria. Daniela kann gut organisieren, kümmert sich um alles Kaufmännische und hat das Angebot für Außer-Haus-Lieferungen zum Catering ausgeweitet, das liebevoll große und kleine Gesellschaften verwöhnt.
Was es hier gibt, bekommt man sonst nirgendwo: inspiriert von Sizilien, wo schon ein Hauch Nordafrika die Würze der Gerichte bestimmt. Parmigiana di Melanzane wird traditionell exakt nach Großmutter Maria Grazias Originalrezept zubereitet. Andere Gerichte entwickelt Vincenzo nach Lust und Laune weiter, einige bis ins Asiatische. Dafür stellt er sich jeden Morgen zusammen mit Johnny, dem Koch, an den Herd und arbeitet durch bis zum Nachmittag, vierzig verschiedene Sorten stehen immer frisch parat. Dazu eine ausgewählt bestückte Käse- und Wursttheke, ein paar Sorten richtig guter Wein, alles italienische Spezialitäten natürlich. Daniela macht uns zum Abschied noch einen Espresso zum Orangen-Tiramisu und schwärmt vom Sommerurlaub ihrer Kindheit, als sie Artischocken im Lagerfeuer gegrillt haben, Salz und Olivenöl dazu – fertig war das unvergessliche Abendessen. Feine Kost kann so herrlich einfach sein!

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