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Mysupper

SPOTLIGHT WEIDENALLEE

Text: Andrea Hacke | Fotos: Giovanni Mafrici

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 64

Job und Kinder lassen sich gut kombinieren, schrieb Corinna Pink-Hildebrandt in Artikeln, als sie noch bei einem Frauenmagazin arbeitete. Bis ihre drei Kinder auf die Welt kamen und sie merkte: in dem Beruf nicht. Spontan hatte sie die Idee zur Selbstständigkeit. Wie wäre es mit einem Unternehmen, nur aus Frauen und mit ähnlichem Background? Also alle mit Familie im Schlepp, kreativ, verliebt in den Genuss und mit Verständnis für die eigene Situation.

Gedacht, getan: Vor allem mit dem Herzen stellte Corinna ihr Team zusammen. Eine Power-­Gang, die viel lacht und der jeder Besucher anmerkt, dass sie von der Ware im Laden selbst verzückt ist. In der Geschenkerei für Foodlover stehen die Regale voller Köstlichkeiten aus europäischen Manufakturen: Müsli aus Lüneburg, Bonbons aus Dänemark, französische Salami oder Sirup aus Sizilien. Fest steht: Wer hier mit leerer Tasche einkehrt, geht nie so wieder raus. Es ist einfach alles zu nett drapiert. 

Dazu verschicken die Damen Präsente an die Marketing-Abteilungen großer Firmen. „Wir haben den klassischen Fresskorb in die heutige Zeit transformiert“, sagt Corinna. „Und da bestellt dann schon mal ein Betrieb ­2000 Themenpakete.“ Trotzdem werden ihre Körbe nicht zur Massenware. In ihrem Studio im Wilhelmsburger Puhsthof legen sie Holzwolle und Seidenpapier hinein, stempeln jede einzelne Verpackungstüte von Hand, verteilen liebevoll ihre Produkte. Privatpersonen können bei Mysupper auch einen Foodkorb bestellen, sie sollten dem Team dazu nur ein paar Details zum Beschenkten verraten, damit die Produkte richtig gut passen. „Wir hören dann zum Beispiel:
Christel ist 40, mag keine roten Socken, aber Musik und scharfes Essen. Ist doch herrlich!“, sagt Corinna, die gleich auf die Servietten zeigt mit dem Text „In meiner Küche wird getanzt.“ „Das käme schon mal in den Korb!“ 

Den Laden haben sie Mysupper genannt, Abendmahl, weil es für alle hier das Schönste ist, Menschen an einen Tisch zu bringen. „Beim Essen entsteht so viel“, schwärmt Corinna. „Und wir liefern die Zutaten, bei denen jeder Gast in gute Stimmung kommt.“ Wer ihr zuhört, versteht den Motor ihres Erfolgs: Es ist die Begeisterung, anderen Menschen eine Freude machen zu können.

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