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Spotlight –
Paul-Roosen-Straße

Tarterie St. Pauli

AUTORIN: SVENJA HIRSCH   

FOTOS: JULIA SCHWENDNER

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 32

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Bleche mit feinem Fingerfood überall auf Tischen und Stühlen. Hektik. Tarterie-Chef Fabio Haebel guckt gestresst: „Wir haben spontan ein Catering reinbekommen – können wir das nachholen? Der Laden sieht aus …“ Seit der Eröffnung 2010/2011 ist ein Besuch in der Tarterie selten ohne Reservierung möglich, selbst als noch Studenten Service und Küche schmissen, angebrannte Flammkuchen umsonst rausgaben. „Die haben hier gechillt, das nicht so ernst genommen. Vollkommen o. k.! Ich habe den Laden als eine Art Testlabor eröffnet, in dem ich jedes Jahr neue Konzepte aus­probiere“, erinnert sich Fabio am nächsten Tag, entspannt zurückgelehnt. „Ich habe dort drüben im ersten Stock gewohnt“, er zeigt auf das gelbe Eckhaus gegenüber. Nur ein Schritt über die Straße, um den Raum zu besichtigen, eine Stunde später hatte er die Zusage. Und jetzt das: In der Tarterie gibt es keine Tarte mehr! „Bei Flammkuchen und Quiche kommt man irgendwann an die Grenzen seiner Kreativität. Ich wollte wieder mehr Koch sein“, sagt er, krempelt aufs Stichwort die Ärmel hoch. Menüs à la Casual Fine Dining serviert das Team, das Fabio schon lange kennt oder übers umlie­gende Netzwerk einfängt: Restaurantleiter Lutz konnte nach fünf Jahren Pause wieder einsteigen, Clockers-Bar-Servicekraft Hanna vermittelte ei­nen befreundeten Koch, mit dem Haebel drei Tage am Herd stand, „dann bin ich in Urlaub gefahren!“ Das Vertrauen funktioniert – der Laden brummt. Liegt auch an der Lage, so Fabio. Touristischer geworden sei es, bis zu sechs Touren laufen hier jeden Tag durch. Weil in der Nähe einst die Beatles gewohnt haben. Mit denen kennt sich der ehemals freischaffende Tourneekoch aus: „2010 hat Ringo Starr am Hafen seinen Geburtstag gefeiert. Als ich meinem Vater erzählt habe, dass ich das Catering mache, war Stille am Telefon.“ Die Tür geht auf, der „Kassensystem-Onkel“ kommt herein: In der Luba Luft Bar um die Ecke hat Fabio das System empfohlen, dort selbst als Barkeeper gearbeitet. Überhaupt scheint er hier mit allen verbandelt, hat dem TVino den Laden vorgeschlagen. „Jeder wäre arm dran, wenn es den anderen nicht gäbe. Die Tarterie funktioniert so gut, weil es den Weinladen gibt und umgekehrt. Die clockers Bar braucht Läden, in denen die Leute vorher essen. Das ist das Geheimnis dieser Straße.“ Die komplette Reportage lesen Sie in unserer Ausgabe Herbst 2016.

Anm. d. Redaktion: Die Tarterie ist nun das Hæbel – feine, raffinierte Küche ohne Dresscode.  » FABIOHAEBEL.DE

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