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Richard

SPOTLIGHT WEXSTRASSE

Text: Simone Rickert Fotos: Giovanni Mafrici

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 52

MIT SEINEM FEELING für Wohn-Trends ist Richard der Zeit immer einen Hauch voraus. Was man hier im Schaufenster sieht, taucht mit etwas Verzögerung in Wohn- und Lifestyle-Magazinen auf, in Restaurants und schicken Hotels. Das mit den Magazinen liegt dann auch daran, dass Richard nicht nur diesen inspirierenden Laden führt, sondern als Stylist und Setdesigner bei Fotoshootings aktiv ist. Sein Auge für schöne Dinge ist einfach immer bei der Arbeit. Er fährt auch nicht in Urlaub, er scoutet – und das hat dann nichts mit Zelten zu tun. Belgien und die Niederlande haben es ihm besonders angetan, der frische leichte Stil. Auf Flohmärkten und in Antiquitätenhandlungen schlägt das Herz hoch, wenn er ein Stück entdeckt, womöglich von einem bekannten Designer, das perfekt in sein Konzept passt. „Eklektisch“ nennt er es. Die Kombination aus Alt und Neu, er war einer der Ersten, der das so schön unter ein Dach gebracht hat. Neue Designs findet er meist auf seinen Reisen und auf internationalen Messen, wobei er dort auch selbst Akzente setzt, als Gestalter und Konzeptioner von Messeständen für Firmen. Auf Wunsch richtet er für seine Kunden auch ganze Wohnungen ein oder überarbeitet das Vorhandene ein wenig. Es reicht ja oft, mal die Möbel zu verrücken, die Wände in einem originellen Farbton zu streichen. Macht er bei sich ständig: Der Laden hier ist so etwas wie das Schaufenster zu seinem Kopf, wobei die Ideen immer schon einen Schritt weiter sind. Vielleicht dekoriert er deshalb so oft neu. Dafür kommen seine Kunden auch gern von weiter her, seine Inspiration und zugewandte Beratung machen glücklich. Und manchmal sind es nur ganz kleine Dinge, die einem Zuhause einen frischen Touch geben: ein Raumduft wie frisch vom Mittelmeer, ein Osterhase im trendigen Gold-Look, überhaupt: Seine Weihnachtsdekoration ist alljährlich das Highlight der schmucken Schaufensterfronten der Wexstraße. Auf einer Fotografie von 1904 sieht man die Läden auf dieser Straßenseite übrigens noch mit eleganten schmiedeeisernen Wintergärten als Entree, im ersten Stock darauf schmale, aber schicke Terrassen. Schade, dass sie der verbreiterten Straße weichen mussten. Zu Richards Stil würde das heute wieder gut passen.

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