DAS GRÖSSTE MAGAZIN DER STADT

Das war schon immer hier, meint man, wenn man reinkommt, den Vorhang zur Seite schiebt, beim Aperitif an der Bar überlegt, wann und mit wem man beim letzten Mal hier war. Schon immer – das ist tatsächlich nahe dran, dazu später mehr. Thomas Naerger und Carl Jörg Osterloh, die Gründer und Geschäftsführer,
haben hier 2001 eröffnet: „Wir haben einfach das gebaut, was wir selbst gern vorfinden möchten, wenn wir ausgehen.“

Nachbarschaftslokal wäre zu tief gestapelt, hinter der entspannten Atmosphäre steckt ein hoher Anspruch: beste Qualität sowohl auf dem Teller als auch im Glas, beim Service und beim Interieur. Gilt übrigens auch für die „Elma Speisekneipe“, Thomas’ zweiter Laden, in Ottensen. Eigentlich sollte das hier eine Bar werden, aber von Anfang an war die Küche so toll, dass die Gäste vor allem zum Essen kamen. „Also haben wir uns dem gebeugt und angefangen die Tische einzudecken“, Thomas lacht. Ganz unaufdringlich schmeichelt sich der Tresen in die Hand, das Holz so spiegelglatt, weil es einer der besten Bootsbauer der Stadt gefertigt hat. Der Service ist so gut, kein Wunder, 30 Leute rocken die sieben Tage pro Woche von früh bis spät.

Sabrina Strey ist Chefin der Küche, mit Souschef Samba Mané dirigiert sie dort drei weitere Köche und drei Azubis, setzt ohne nationale Ausrichtung je nach Jahreszeit das auf die Karte, was sie selbst gern essen würde. Wiener Schnitzel und Roastbeef müssen immer, sind die Lieblinge der Gäste, wobei die Küche versucht, mehr Richtung Gemüse zu verführen. Auf der Weinkarte viele kleine Weingüter, die Thomas einmal entdeckt hat und ihnen eng verbunden bleibt. Zum Helfen bei der Lese schickt Hanna die insgesamt fünf Azubis schon mal nach Österreich, wobei es wohl eher ein fröhliches Weinfest geworden sein soll … Ein Beispiel für die vielen Gründe, warum auch der größte Teil der Belegschaft dem Tiefenthal so treu ist wie seine Stammkundschaft.

Den Namen haben die Gründer übrigens aus dem Grundbuch, das sie studiert hatten, als sie die Einrichtung planten. Sie fanden ein Foto aus den 60er-Jahren, schon damals ein schickes Restaurant. Der Schriftzug über dem Eingang gefiel ihnen und ist heute eine Hommage an Rolf und Ilse, ihr Foto hängt rechts von der Bar.