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Spotlight – Poolstraße

Hej Papa

AUTORIN: SIMONE RICKERT   

FOTOS: GIOVANNI MAFRICI

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 35

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Die good vibes der nur 120 Schritte langen Straße gehen von hier aus. Hej Papa ist weit mehr als ein Restaurant. Als Heiner Cramer hier vor gut fünf Jahren den Familienbetrieb eröffnete, bekam die kleine Gemeinschaft Poolstraße ihren Wohlfühlort. Hier ist es, wie im idealen Zuhause: In der offenen Küche wird lecker gekocht, es steht umgehend ein aromatischer Kaffee bereit, immer frische Blümchen auf den Tischen – dafür ist Cramers Frau Andrea zuständig –, an denen Menschen aus den umliegenden Büros und Gerichtsgebäuden sitzen,
Freundinnen zum ausgedehnten Kaffeeschnack, Schmiede von gegenüber (s. DER HAMBURGER/Herbst 2016), Mütter und Väter aus der nahen Kita, mit Kindern im Hochstuhl.
Die Ausrichtung der Küche zu benennen, findet Heiner gar nicht einfach. Seine jüngere Tochter Sophia sagt: „Papa kocht deutsche Küche.“ „Aber das stimmt gar nicht, ich mach auch viel mediterrane Küche“, rechtfertigt er sich, nur halb im Scherz. „Gut, gestern gab’s Königsberger Klopse, aber dann such ich auch ein Originalrezept von 800-und-schieß-mich-tot. Und dann schmeckt das auch so.“ Eine handver­le­se­ne Auswahl Kochbücher steht für die Gäste zum Blättern bereit, darunter Funde wie „Küche der polnischen Juden“ oder – mehr Sophias Richtung – „Easy vegan“. Was wenige wissen: Mit niemandem kann man so toll über die Physik und Chemie des Kochens fachsimpeln wie mit Heiner. Er hat einen wirklich schon wissenschaftlichen Zugang zu seiner Passion. Welches Gemüse mit welcher Garmethode seinen Geschmack am besten entfaltet. Fisch im Pergamentpapier: Klar, aber vorher genau abwiegen und ausmessen und eine gute Prise Erfahrung dazu, nur so wird der optimale Garpunkt erreicht. Die Inneneinrichtung ist zusammen mit seiner älteren Tochter Lisa, heute nur noch selten im Laden, entstanden. Sie ist Illustratorin, mit Händchen für Details, Heiner für das Handwerkliche. Schön, schlicht, gemütlich. Auch hier: Ausstellungen, die wechselnd die Wände zieren. Und Sophia macht abends Musikveranstaltungen, eine weitere Leidenschaft der Studentin der Kulturwissenschaften. „Da tummelt sich dann die ganze Meute“, freut sich der Papa, der der Poolstraße endlich ihren gastro-nomischen Ankergrund verschafft hat. Die komplette Reportage lesen Sie in unserer Ausgabe Sommer 2017.

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