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Spotlight – Poolstraße

maison f.

AUTORIN: SIMONE RICKERT   

FOTOS: GIOVANNI MAFRICI

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 35

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Betritt man das maison f., ist man überwältigt
von der schieren Exotik der Auslage. Das Auge mag nicht ruhen, so erfrischend anders ist es hier: weiße Porzellanaffen, die als Lampe die­nen, mannshohe Blumenarrangements, Liljebers Makro-Fotografien von seltenen Schmetterlingen, Dschungel als Wandtapeten, Kleinode, wie der Spardackel im chinesischen Keramikstil, Objets trouvés aus den Ateliers Dupont in Berlin und Deko-Ideen, wie aus Träumen von Florian Seyd und Ueli Signer aus Amsterdam. Wäre man bei Alice im Wunderland und dem verrückten Hutmacher zum Tee eingeladen, hier fände man das perfekte Gastgeschenk.
Im April 2016 eröffnete Falk Pachulski den Laden. Er wohnt seit 13 Jahren hier auf der Ecke, eine Straße weiter, Pilatuspool, hat zehn Jahre als Dekorateur oder Merchandiser, wie man heute sagt, gearbeitet. Das Metier Inneneinrichtung und auch die Gegend sind ihm also bestens vertraut – ein Standortvorteil. Die Geschäftsleute, die nebenan bei Hej Papa zum Mittag waren, tauchen hier noch mal kurz ab. Oder die Damen, die aus ganz Hamburg zur Friseurin Fräulein Bob an der Ecke pilgern. Falk beschreibt den Stil hier als „Wunderkammer“. Wo sonst alle von der skandinavisch aufgeräumten Gemütlichkeit begeistert sind, ist hier quasi das Schlaraffenland des Interior Designs. Seine Inspiration bekommt er aus den Beneluxländern, er reist gern, kommt gerade von der
Messe in Paris, Amsterdam liebt er. Er schwärmt von Fenstern, „vollgeknallt mit Objekten“. Das kannte man in Hamburg so noch nicht. Oder nicht mehr. Die sogenannten Wunderkammern des Barock waren Sammlungen, in denen Raritäten unterschiedlichster Herkunft ausgestellt wurden, um die Weltgewandtheit ihrer Besitzer zur Schau zu stellen. Jede Woche wird das Fenster neu dekoriert. Falks Mut zur Opulenz wird belohnt. Man muss auch einfach mal das machen, was einem selbst gefällt. Überzeugung und Leidenschaft spüren die Kunden. Natürlich gibt es auch bei ihm die, die sich „nur mal umschauen“, und dann Ähnliches billig im Inter­net shoppen. Aber es gibt auch Geschichten, wie die von der Französin, die nur seine Fotos auf Instagram kannte, den kompletten Look in ihrer Wohnung nachbaute und dazu die Objekte aus der Poolstraße nach Paris schicken ließ.

Die komplette Reportage lesen Sie in unserer Ausgabe Sommer 2017.

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