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Ortsporträt – Entenwerder

 

 

AUTORIN: SVENJA HIRSCH   

FOTOS: FRANK SIEMERS

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 36

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Skateboardfahrer sind auf dem Radweg unterwegs, fliegen vor den Kulissen graffitibesprühter Betonwände die Billwerder Elbe entlang. Kopfhörer auf. Kurz cool dazu nicken. Jo. Ein goldglänzender Pavillon kommt in Sicht. Kunstobjekt mit Café? „Wissenschaft“ würde Thomas Friese das nennen, Segelweltmeister, Gründer von Skateland, OMEN und Thomas-I-Punkt. Viel ist hier passiert, sein Bekanntheitsgrad in Hamburg habe aber nichts mit dem zu tun, was er zu Wasser aufgebaut hat. Nein, hier sei er „der Bürger Friese, der etwas für Hamburg schafft“. Vor zehn Jahren ging das los, als Frank, der Leiter des Skateland, zu ihm sagte, das ginge doch so nicht, Friese müsse etwas mit dem Park machen. Erst die Parkzugänge, dann kam der Pavillon, wobei „ein goldener Pavillon nicht einfach zu einem kommt!“, so Friese. Nee, dieser hier stammt aus Münster. Von der Skulp­turenausstellung 2007. Ein Modell mit zwei weiteren Pavillons gibt es, Entenwerder, wie er sich das vorstellt. Mit Schwimmbad in der Elbe und dem Leuchtturm von Kuhwerder. Gut angebunden über eine Brücke zur neuen U-Bahn-Station Elbbrücken. An deren Ende könnte er stehen, der Pavillon Black Horizon des Künstlers Elíasson, Frieses Traum. Innen ein Horizont, an dem die Sonne vorn auf und hinten untergeht. „Man geht ungläubig hinein und kommt gläubig wieder heraus!“ Entenwerder anbinden, Kunst und Kultur schaffen. Platz wäre genug. Doch das Projekt ist so aufsehenerregend, wie alternativ gedacht, so wenig kommerziell, wie es nur geht – nicht immer einfach, wenn Stadt und Behörde helfen sollen. „Wir machen hier das Gegenteil von dem, was die HafenCity und die Elbphilharmonie sind. Hier hat alles eine eigene Ethik und Ästhetik, neue, urbane Grundsätze und das, was die Leute, die hier leben, auch haben möchten.“ Dafür hat Thomas Friese sogar sein Haus in Nienstedten gegen eine Wohnung in Wilhelmsburg eingetauscht. „Das muss man sich mal vorstellen!“, sagt er und lacht. Und doch war er ja schon immer ein Entenwerderaner. Die OMEN- und I-Punkt-Stricke­rei ist hier seit über zwanzig Jahren in einer ehemaligen Bananenhalle ansässig. Eine alte Maschine aus den Anfängen steht noch im Erdgeschoss. „Wenn die loslegt, scheppert es durch das ganze Gebäude!“, sagt Mitja Meyer, die rechte Hand der Frieses, der auch die Elbpiraten leitet, eine Segelschule für bedürftige Kinder. Gute Leute wie ihn holen sich Friese und Tochter Alexandra gern mit ins Boot. Die komplette Reportage lesen Sie in unserer Ausgabe Herbst 2017.

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