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Populär –

Y’akoto

 

 

AUTOR: JÖRG FINGERHUT   

FOTO: JULIA KIECKSEE

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 36

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Als Y'akoto im Sommer 2015 die Bühne im ausverkauften Stadtpark betritt, da ist der Hamburgerin ziemlich schlagartig klar, wie gut das eigentlich mit der Musik für sie gerade läuft. Gut zwei Jahre danach hat sie mit „Mermaid-Blues“ ihr drittes Album veröffentlicht, und es gibt kaum ein deutsches Print- oder TV-Format, das sie nicht schon neugierig zum Gespräch gebeten hätte. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Themen ihrer Songs eben nichts mit dem von Böhmermann beschriebenen Einheitsbrei von „Menschen, Leben, Tanzen, Welt“ zu tun haben und es eben offenbar doch noch Platz für Musik mit Inhalten abseits der böhmermannschen Kategorien gibt. Auch wenn Y'akoto das etwas differenzierter sieht. Wenn Hamburg das Tor zur Welt sein soll, dann ist Y'akoto der wahrscheinlich beste Beweis dafür: Sie ist in Hamburg geboren, war danach elf Jahre in Ghana, dann wieder in Hamburg. Und es sind beileibe nicht alle Stationen ihres bisherigen Lebens. Aber vielleicht sind es die prägendsten. Oder wenigstens die dauerhaftesten. Während der Arbeit an ihrem aktuellen Album war sie in Skandinavien, an der Küste Westafrikas und in weiten Teilen Asiens unterwegs. „Eigentlich habe ich unterwegs genau das gemacht, was du jetzt mit mir machst. Ich hab mit fremden Menschen zusammengesessen und gesagt: ‚Erzähl mir bitte deine Geschichte!‘ “ Das klingt ziemlich nach Gemütlichkeit, Weltoffenheit und sympathisch naiver Backpackermentalität. Und mir kommt kurz eine Zeile aus ihrem Song „Drink my friend“ in den Kopf: „Hear my friend, sing my friend, drink my friend ’cause there is no end!“ Sie strahlt und sagt: „Oh, I love that song! Dieser Song bedeutet mir so viel!“ Denn natürlich darf man bei der Textzeile und dem schleppenden 6/8-Takt vermuten, dass es eine Art Piratensong ist. Oder, dass es um ein gemeinsames Getränk unter Freunden geht. Fragt man Y'akoto, sagt sie, dass sie sich – so makaber sich das vielleicht anhören mag – für die letzten Gedanken eines Menschen interessiert. Und eigentlich wollte sie in dem Song die letzten Augenblicke eines ertrinkenden Flüchtlings thematisieren. Aber für sie ist es wichtig, dass jeder in ihren Songs die Geschichte hört, die er oder sie hören möchte. Die komplette Reportage lesen Sie in unserer Ausgabe Herbst 2017.

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