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Porträt –

Bruno Bruni

 

 

AUTOR: SIMONE RICKERT   

FOTOS: GIOVANNI MAFRICI

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 32

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Bruno Brunis Kunst ist lebendig, anmutig, farbenfroh — schön. Einst genau dafür angegriffen, steht er heute gelassen über dem Urteil seiner Kritiker: „Die können Kapriolen machen, mich interessiert nicht!“

Ein Atelierbesuch in Hamburg-Altona, bei einem der erfolgreichsten Künstler der Stadt, des Landes. Bruno Bruni öffnet die schwere Tür zu seinem Atelier in einem ehemaligen Schwimmbad und empfängt italienisch herzlich. Entschuldigt sich dafür, wie es aussähe, überall Kunst, obwohl 100 Sachen seien grad bei seiner Ausstellung in der Nationalgalerie von Tiflis. Von dort käme er eben, wahnsinnig interessante Menschen, und er schwärmt von der Gastfreundschaft dort: „Wie in Italien vor fünfzig Jahren!“ Er spricht mit schwunghaften Gesten und diesem wunderbaren italienischen Akzent, der an einige Worte ein è ranhängt und die Grammatik dezent lateinisiert. Dass er seinen 80. Geburtstag schon gefeiert hat, weiß man, vergisst es aber augenblicklich. Er lässt den Vortritt durchs Atelier. „Alle denken, dass ich Millionär bin, weil ich so ein Atelier habe. Ist völliger Käse! Niemand wollte diese Raum hier, können Sie sich vorstellen? Habe ich für 75 000 Mark gekauft damals.“ Die Kunst, die herumsteht und -hängt, ist nicht nur von Bruni selbst. Er hat schon immer gesammelt. „Dieses Bild da von Lichtenstein, dieser Pinselstrich, 1962 oder 1963 kam ein Kommilitone von der Kunsthochschule, fragte, willst du das kaufen? 80 Mark. Hab ich nicht gehabt. Hab ich mir besorgt, dann hab ich das gekauft. Und jetzt kostet es über 30 000 Euro.“ Der Empfang ist persönlich, herzlich – „Trinke wir eine Glas Wein?“ Ja, tun wir. Aber professionell distanziert: Der Mann hat schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht. Die Skepsis legt sich jedoch im Laufe des Gesprächs, Bruni ist inzwischen merklich darüber hinweg. Zeigt seine Sammlung, wundert sich über Preise am Kunstmarkt: „Wenn Richter, den ich einen guten Maler finde, macht eine Kerze, kostet die 30 Millionen!

Alles eine Mafia, auch die ganzen offiziellen Ausstellungen. Da entscheiden vielleicht drei, vier Leute, die sind Freunde.“ Von seiner Journalisten-Begegnung kann er inzwischen auch mit Humor erzählen. 1998 schrieb jemand vom „Spiegel“ abfällig über seine „Nymphen aus der Badeanstalt“. Das komplette Porträt lesen Sie in unserer Ausgabe Herbst 2016.

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