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Carroux Caffee

SPOTLIGHT BLANKENESE

Text: Simone Rickert | Fotos: René Supper

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 65

Die Einkehr im Stammhaus ist für die Locals der Start in den Tag, für den man auch um halb neun schon mal geduldig Schlange steht und gemütlich mit den Nachbarn quatscht. Und so geht es bis abends hier weiter. „Dorfpressekonferenz“, sagen augenzwinkernd die Stammkunden, „wo die Weltlage besprochen wird, vor allem die Blankeneser Weltlage – die ja irgendwo auch wieder die Weltlage ist.“ Dass Uli, wie ihn alle nennen, mit dem Café so ein sozialer Hotspot werden würde, war gar nicht unbedingt sein Plan. Liegt auch an dem wahnsinnig netten Team hinterm Tresen, das naturgemäß niemals morgenmuffelig dreinschaut.

Uli wollte vor allem seiner Begeisterung für Handwerk und Kulinarisches nachgehen, als er begann, Kaffee selbst zu rösten – so wie er ihn mag, Vorbild die milden Aromen aus Ita­lien. Was es im Supermarkt gab, entsprach nicht seinem Geschmack. Die Zeit der guten Coffeeshops an jeder Ecke war da auch höchstens im Ausland angebrochen. Also experimentierte er und ist über Jahre bei einer Rezeptur angelangt, die die Mischung der Rohkaffees und das Röstprofil, wie lange und bei welcher Temperatur, feinst optimiert hat. Und das für genau eine Sorte, eben Carroux. Nur im Café werden außerdem Filterkaffees verkauft. Die Röstmaschine mit funktionalem Namen „Probat“ wird hier immer dienstags und donnerstags, meist von Uli selbst, angefeuert. Und dann legt sich der frische Duft über die ganze Straße.

Seit drei Jahren existiert seine große Rösterei in Billbrook, von dort wird zentral die Gastronomie, der Einzelhandel und der Onlineshop bedient. Wobei groß immer noch relativ ist, meint er: „80 Tonnen, das ist wirklich wenig, damit gehöre ich zu den Kleinsten. Was wir im Jahr machen, macht Darboven in der Frühschicht.“ Seit Langem arbeitet er mit dem gleichen Rohkaffeehändler zusammen. Anfangs war es gar nicht leicht, kleine Mengen zu beziehen – aber man ist ja nahe der Speicherstadt. Der nachhaltige und sozial verantwortungsbewusste Anbau der Bohnen war Uli immer wichtig, Qualität geht vor Preis. Das Vertrauen zahlt sich inzwischen aus, denn selbst wenn in Brasilien, Afrika oder Indien eine Ernte mal schlechter ausfällt, bleiben sie ihren Anbauern treu und werden im Gegenzug konstant mit Topware beliefert.

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