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Galerie Evelyn Drewes

SPOTLIGHT BRANDSHOFER DEICH

Text: Simone Rickert | Fotos: Giovanni Mafrici

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 62

Gegründet hat Evelyn Drewes ihre Galerie vor 15 Jahren im Kontorhausviertel, als in den historischen Rotklinkerbauten der Innenstadt noch nicht eine schicke Bar neben der nächsten war, sondern eher geschäftiges Kontorhausleben das Quartier bestimmte. Mit ihrer Kunst hat sie dort mehr als einen Farbtupfer gesetzt: Die Künstlerinnen und Künstler, die sie einlädt, sind meist frischgebackene Absolventen der renommierten Kunst-Akademien des Landes, und manch Hamburger entdeckte dort kreativ Wegweisendes. Mit dem Umzug der Galerie an den Brandshofer Deich vor drei Jahren hat sich Evelyn „einen Traum erfüllt“.

Die Nähe zum Hafen, vor dem bunten Hintergrund Rothenburg­orts, citynah, nur „versteckt“ hinter dem Großmarkt – die kleine Enklave war noch nicht ganz angekommen auf dem Stadtplan der Hamburger. Inzwischen ist der Deich hip, die Hafencity kommt näher, die Ausstellungsräume liegen in einem besonders lichten ehemaligen Fabrikgebäude. „Pionierarbeit als Galerie der ersten Stunde für Künstler, die frisch von der Akademie kommen“, so ist Evelyns hoher Anspruch an ihre eigene Arbeit, und sie ist sich der Verantwortung, die sie für die jungen Menschen übernimmt, absolut bewusst: verlegt Kataloge, stellt Kontakte zu internationalen Instituten und Museen her. Viel Zeit investiert sie in die Auswahl, besucht quasi jede Abschluss-Präsentation der Kunsthochschulen, sieht Diplom- und Exa­mensarbeiten von Hunderten an, und dann bleibt nicht viel, was sie gut findet.

Die Werke müssen sie und damit ihre potenziellen Kunden nicht nur durch Neuartigkeit, Originalität und besondere Technik überzeugen. Sie mag es, wenn eine starke Geschichte hinter der Ausdrucksform steht, die ein Künstler für sich gewählt hat. Eine Story, die er oder sie spielen und immer wieder variieren kann, sich womöglich auch einmal komplett neu erfindet.

Mit einem temporären „Projektraum Studio“ am Großen Burstah 32 geht die Galeristin auch über ihr eigenes Konzept hinaus – zeigt auf einer riesigen Fläche in der City noch bis Ende November nicht nur Malerei, sondern auch Positionen anderer Medien. Die jeweils sechs Ausstellenden haben in den Räumen auch ihr Atelier, das den Besuchern einen unverstellten Blick in ihren Schaffensprozess erlaubt.

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