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ZEIT-Stiftung

SPOTLIGHT ROTHERBAUM

Text: Simone Rickert | Fotos: Giovanni Mafrici

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Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 51

Wissenschaft, allgemeines Bildungswesen, Kunst und Kultur fördert die ZEIT-Stiftung, von Gerd Bucerius und seiner Frau Ebelin 1971 ins Leben gerufen. Professor Michael Göring ist seit 1997 bei der Stiftung, seit 2005 als ihr Vorstandsvorsitzender. Die großen Meilensteine in dieser Zeit waren die Gründung der Bucerius Law School und die Eröffnung des Bucerius Kunst Forums. Ein kulturelles und ein wissenschaftliches Leuchtturm-Projekt, sie prägen die Stadt und bleiben, wenn er Ende des Jahres in den verdienten Ruhestand geht. 64 Projekte zählt man auf der Website der Stiftung, von der HipHop Academy für Hamburger Jugendliche, Stärkung der Pressefreiheit, Summer School in Berkeley bis Denkmalpflege an der Christianskirche in Ottensen. Dazu ein internationales Alumni-Netzwerk. Eine der größten Stiftungen Deutschlands ist aus Bucerius’ Nachlass entstanden, in Hamburg verankert, den Blick auf die Zukunft der Welt gerichtet.

Die Bucerius haben die Stiftung mit relativ wenig Geld gegründet, 100.000 DM, haben aber immer wieder Spenden eingegeben. Davon haben sie zu Lebzeiten das Literaturhaus für die ZEIT-Stiftung erworben, in St. Katharinen die Orgel renoviert. Der Zeitverlag wurde verkauft. Nach ihrem Tod, Gerd 1995 und Ebelin 1997, wurde ihr Vermögen wie geplant verwendet. Inzwischen beläuft sich das Kapital auf über eine Milliarde Euro. Dank erfolgreicher Vermögenspolitik von Michael Göring und seinem Kuratorium. Eine Summe, mit der man etwas bewirken kann. Darum geht es ihm, das ist sein leidenschaftliches Ziel: „Wenn man für eine Stiftung arbeitet, muss man Spaß daran haben, andere Menschen zu fördern. Das ist ganz einfach. Die Lust, Leuten eine Chance zu geben.“

Was macht der umtriebige Mann bald ohne seine Arbeit? Michael Göring ist auch die Person, die sich als Autor historischer Romane einen Namen gemacht hat. Seine Leidenschaft für Literatur und jüngere deutsche Geschichte kommen darin zusammen. Sein neuestes Werk heißt „Dresden“, spielt zur Vorwendezeit. Damals war er oft dort, sah, was die Menschen in der Partnerstadt bewegte. Sehr lesenswert! Also auch wenn er nicht mehr für die Stiftung arbeitet, das Schreiben bleibt ihm. Und dafür gibt es glücklicherweise keine Pensionsgrenze.

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